Markenarchitektur: Marke im Raum des Unternehmens

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Farbe und Marke im Büroraum

Gestern habe ich auf Einladung einer Netzwerkpartnerin ein Unternehmen besucht, eine sehr interessante Firma. Sie sind Marktführer in ihrem Bereich. Ich bekomme vorab Infomaterial zugesendet und halte hochwertig gestaltete Broschüren in der Hand. Eine großartige Arbeit der Marketing Abteilung! Das Unternehmen verkauft die besten Produkte im Markt, die Mitbewerber folgen mit den Leistungsmerkmalen in ihren Produkten.

Der erste Eindruck der Geschäftsräume passt: eine schöner Empfangsbereich mit einer anspruchsvoll gestalteten Theke. Doch mein zweiter Blick, ich habe mich nur gedreht, geht in den Kopierraum mit Kartons. Ich bin irritiert, denn dieser Eindruck des Unbehagens wird meistens nur unterbewusst verarbeitet. In beiden Großraumbüros sehe ich rechts und links das übliche eintönige Grau der Büromöbel. Wo ist nur der Glanz dieser hervorragenden Marke in den Büroräumen des Unternehmens geblieben?

Was ist nun eine Marke?

Ich spreche mit Maren Martschenko auf einem Netzwerkevent in München und höre sie wieder am Social Media Camp 2015 (link). Ich höre sie über Jeff Bezos und sein Verständnis von Marke reden. Marke sei das, was andere über dich sagen, wenn du den Raum verlassen hast. Das interpretiert Maren Martschenko in ihrem Blog, dass eine Marke ein Spiegel aller Handlungen, Aussagen und Entscheidungen ihrer Markenmacher ist  (mehr dazu). Ich interpretiere das so, dass eine Marke nur schwer greifbar ist, denn sie spielt sich hauptsächlich emotional in unseren Köpfen ab.

Wozu brauchen wir überhaupt eine Marke?

Heute in der sehr schnelllebigen Welt brauchen wir einfach Orientierung, um Entscheidungen treffen zu können. Menschen brauchen Marken, denn sie schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit. Eine gute Marke zeichnet aus, dass viele Menschen ähnliche Assoziationen haben. Diese schaffen Klarheit bei allen Entscheidungen (Link).

Die Marke im Raum erlebbar machen

Nun kann ich diese nutzen, um Botschaften, Orte oder Menschen in Szene zu setzen. Ein individuelles Kommunikations-, Raum- und Farbkonzept inszeniert bewusst Geschäftsräume. Mit ausgefallenen und kreativen Ideen entsteht so auch ein funktionaler und ergonomischer Raum für Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner. Im Raum können Sie die Attraktivität und Bekanntheit Ihrer Marke nochmals steigern, denn die Markenarchitektur ist mit allen Sinnen erlebbar.

Für das eingangs erwähnte Unternehmen würde das bedeuten, dass die beiden Großraumbüros höherwertiger und lebendiger gestaltet werden. Die Mitarbeiter bekommen großzügig bemessene Arbeitsplätze. Das eintönige Grau wird durch eine Farbwelt ersetzt, die aus der Marke entwickelt wird. Die grauen Schreibtische können natürlich bleiben. Die CD Farben tauchen immer wieder in den Büroräumen und Fluren auf, um die Lebendigkeit dieses erfolgreichen Unternehmens zu demonstrieren.

Wie wird eine Markenarchitektur entwickelt?

Aus meiner Erfahrung her ist es entscheidend, dass die ganzheitlichen Farb- und Raumkonzepte bewusst gemeinsam in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelt werden, damit die Unternehmensmarke fest in die Räume integriert ist. Bei diesem Vorgehen entstehen gerade überraschend anders gestaltete Räume, denn die Persönlichkeit der Chefs, die Unternehmensphilosophie und ihre Werte spiegeln sich in den Raum- und Farbkonzepten wieder.

Wie lässt sich die Markengeschichte im Raum erzählen?

Wenn die Fragen beantwortet werden, bekomme ich Klarheit, was fehlt und wo Neues gebraucht wird:

  • Wie interagieren Kunden, Geschäftspartner oder Mitarbeiter mit ihren Räumen?
  • Wo will ich mit der Unternehmensmarke eine Interaktion schaffen?
  • Wo befinden sich die kommunikativen Zonen der Büroetage?
  • Welche Bereiche sollen alle informieren?
  • Wie können sich Besucher oder Geschäftspartner leicht orientieren?

Wenn ich mir verdeutliche, welche Wege Kunden und Geschäftspartner oder die Mitarbeiter durch die Räume gehen, kann ich diese bewusst mit den Markenfarben und der Philosophie kleiden, um diese wirkungsvoll zu repräsentieren: vom Empfang über einen Wartebereich und die Flure zu den Besprechungsräumen. Mitarbeiter haben natürlich andere Wege durch ihre Büroräume. Da geht es mehr um die Raumgestaltung ihrer Arbeitsplätze und der Aufenthaltsbereiche oder Erholungszonen.

Drei Schritte zur Entwicklung des Space Branding

  1. Wenn die Markenräume langfristig beeindrucken sollen, ist es notwendig, eine solide Strategie zu erarbeiten. Erst wenn die Unternehmensmarke oder englisch „Brand“ verinnerlicht ist, kann diese Strategie leicht und einfach entwickelt werden. Im ersten Schritt werden Informationen und Fakten rund um die Marke gesammelt. Was ist der Kern der Unternehmensmarke? Dazu werden ihre Vorstellungen, ihre Werte und ihre Ziele genauer beleuchtet. Welche besonderen Eigenschaften sind für Ihre Räume absolut notwendig?
  2. Aus den gesammelten Informationen entwickelt man Ideen und erarbeitet das Raum- und Farbkonzept, um die Marke spannend im Raum zu inszenieren. Hier bedarf es einer besonderen Sensibilität für Farben, Raumstimmungen und der Menschen im Raum, um die Marke farbig differenziert und richtig zu interpretieren. Damit erreichen Sie Ihre Mitarbeiter, ihre Kunden und ihre Geschäftspartner. Die sorgen dafür, dass der Konsum oder Kauf ihrer Marke funktioniert.
  3. Mit einem gut ausgearbeiteten Raum- und Farbkonzept kann die Umsetzung des Space Branding durch Handwerker erfolgen. Genauso kann ein Mitarbeiter-Event organsiert werden, um das Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen zu stärken.

In einem Gesamtkonzept aus Raumarchitektur, Farbgestaltung, Lichtgestaltung und Produktpräsentation entsteht der Markenraum, der IHRE individuelle Geschichte erzählt.

Drei gute Gründe für Space Branding

  1. Bei meinen Kunden-besuchen beobachte ich immer wieder, dass die folgende Einstellung besteht: ein Büro ist einfach nur ein Raum zum Arbeiten. Eine Marke ist nur eine Marke, sehr abstrakt und theoretisch. Wenn ich nun Marke und Raum geschickt mit Farben verbinde, entsteht auf einmal etwas Magisches. Die Mitarbeiter, die Chefs und die Geschäftspartner spüren nun die Faszination, die Lebendigkeit der Marke, was diese immer wieder überrascht.
  2. Wird in den Geschäftsräumen oder Büroräumen die Marke bewusst in Szene gesetzt, verlässt diese ihren theoretischen Ansatz und wird fassbar. Über die Sinneswahrnehmung wird sie emotional spürbar, ganz einfach mit Farben und Licht. Hier kann das komplette Darstellungsspektrum genutzt werden: von der reinen Information zur Farbpoesie oder von klassisch bis hochtechnisch, je nach Markenphilosophie.
  3. Die Marke wird über alle Sinne aufgenommen, so kann ich den Raum als ein identitätsstiftendes Merkmal einer Marke einsetzen. Die Markenstrategie wirkt, wenn die Repräsentation authentisch nach innen und nach außen funktioniert. Die Büroräume werden als Bühne genutzt, um Verhalten und Ausdruck der Firma zu übermitteln. Auf einmal wird der Büroraum Ausdruck einer gelebten Unternehmenskultur. Die Mitarbeiter in den Geschäftsräumen infizieren sich mit ihrer Marke, was sich meiner Erfahrung nach positiv auf die Produktivität auswirkt.

Zusammenfassung

Marken geben ein Gefühl der Zugehörigkeit, was für Mitarbeiter genauso wichtig ist wie für Kunden. Deswegen ist es so wertvoll, die Unternehmensmarke in den Geschäftsräumen unterbewusst zu installieren. Raum- und Farbkonzepte machen aus Büroräumen funktionale und ergonomische Arbeitsräume für Mitarbeiter und Geschäftspartner. Markenarchitektur wird in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung erarbeitet, um langfristig die Produktivität der Mitarbeiter und das Kaufverhalten der Kunden zu erhöhen.

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