Was gehört zum Farbkonzept?

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Was ist ein Farbkonzept?

Wie erkennt man ein gutes Farbkonzept?

Ein gelungenes Farbkonzept entsteht, wenn Material, Farbe und Licht genau auf den Raum, die Funktion und die Menschen, die sich darin aufhalten, abgestimmt werden. Die Wirkung von Farben und Material spielt im Farbkonzept eine wichtige Rolle. Als Farbdesignerin kenne ich diese und gestalte diese in der Zusammenarbeit mit meinen Kunden.

Ein gelungendes Farbkonzept erkennt man daran, dass sich die Farbe nicht aufdrängt und im Vordergrund steht, sondern sich zurückhält. Die Farbtöne bestimmen natürlich zurückhaltend das Raumklima.

Das Raumklima mit seiner Farbigkeit wird geprägt durch:

  • die Wechselwirkung oder Interaktion aller Farbtöne und Materialien im Raum
  • die Kontraste und Sättigungsgrade aller eingesetzen Farben
  • die Größenverhältnisse und Proportionen der Farbflächen
  • alle Materialien und Oberflächen

Was gehört zu einem guten Farbkonzept?

Zu einem vollständigen Farbkonzept gehören die folgenden Bestandteile:

  • Bodenbeläge
  • Wandfarben, Tapeten
  • Möbel
  • Sonnenschutz, Vorhänge, Gardinen, feine Stoffe
  • Polster, Kissen und Möbelstoffe
  • Material oder Farben der Türen
  • weitere Materialien im Raum

Dekoration

Manche meiner Kolleginnen schließen auch die Dekoration ein. Aus meiner Erfahrung wird die Dekoration, wie Kissen, Tischdeko im Wohnbereich regelmäßig ausgetauscht. Ein gutes Farbkonzept hält diesen Wechsel auch locker aus, denn Deko macht nur einen kleinen Prozentsatz im Raum aus. Leicht lässt sich mit Deko ein Hingucker schaffen, der genauso schnell wieder verschwinden kann.

 

Wie wird ein perfektes Farbkonzept erstellt?

Grundlage meiner Arbeit ist das Konzept „Mensch – Raum – Nutzung“. Meine Vorgehensweise in fünf Schritten, um ein perfektes Farbkonzept zu entwickeln:

1. Vorhandenes Aufnehmen

Als erster Schritt wird jeder Raum erstmal für sich allein betrachtet. Alles was an Farben und Material Farben vorhanden ist, wie Boden, Möbel, Vorhänge etc wird aufgenommen und in einem Raumbuch notiert.

2. Kundengeschmack ermitteln

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Kunden genau wissen, welche Farben oder Atmosphäre sie sich im Raum wünschen. Der Kundengeschmack wird in diesem Schritt selbstverständlich ermittelt und dokumentiert. Hier setze ich das Polaritätenprofil ein.

3. Sichtachsen festlegen

Danach werden die Wege von Raum zu Raum aufgenommen. Da sieht man Abhängigkeiten und Sichtachsen.  Wichtig ist der Abgleich der Farben und Materialen zwischen den Räumen, sonst passt alles nachher nicht so ganz gut zusammen. Somit stelle ich sicher, dass der Gesamteindruck des Objektes stimmig ist.

4. Raumnutzung abfragen

Jeder Wohn- oder Arbeitsraum wird anders genutzt. So ermittle ich alle Nutzungsszenarien in meiner Kundenberfragung. Einfach ist es, wenn ich diejenigen fragen kann, die die Räume bewohnen oder nutzen. Doch das ist halt manchmal nicht möglich, wie in Räume des Gesundheitswesens.

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5. Atmosphäre schaffen

Nach der Raumanalyse entsteht erst jetzt das Farbkonzept. Als Farbgestalter stelle ich mir folgende Fragen:

  • Wie soll der Lebensraum wirken?
  • Welche Atmosphäre wird in den Räumen entstehen?
  • Was brauchen die Nutzer zum Wohlfühlen?

Große Flächen im Raum, wie Wandfächen, Boden werden zuerst betrachtet und farblich bestimmt. Dann werden Kontraste, Hingucker etc. festgelegt. Es kann ein kontrastreiches Farbkonzept oder eines Ton-in-Ton entstehen.

So kommen Sie in drei Schritten zum Farbkonzept: Lesen Sie dazu mehr im Blogartikel: in drei Schritten zum Farbkonzept.

Warum sollte man Farbkonzepte erstellen?

Farbkonzepte berücksichtigen die komplexen Wirkungen von Farben, um Architektur harmonisch und ansprechend zu gestalten. So entstehen hochwertige, funktionale und ästhetische Räume, die humane Lebensbedingungen für Menschen schaffen.

Harmoninsche Farbstimmungen entstehen, wenn ich mich von der Natur inspirieren lasse. Die Natur zeigt uns ein weites Spektrum an gelungenen und harmonischen Farbkombinationen.  Die Natur weckt in uns Menschen angenehme Assoziationen und Gefühle. Farbinspirationen (mehr Farbinspirationen im Blog) nutze ich, um diese für Farbkonzepte im Innenraum und in der Architektur einzusetzen.

Wie ergänze ich ein Farbkonzept?

Aus meiner Erfahrung kann ein Farbkonzept natürlich ergänzt werden. Wenn ich beim Kunden feststelle, dass der Bodenbelag und Sofa weiterverwendet werden, nehme ich die vorhandenen Farbtöne auf und finde eine passende Wandfarbe oder Tapete dazu. Materialcollagen erstelle ich bei aufwendigen Objekten in der Architektur.

Farbkonzepte mit Stoffen und Textilien

Feine  Stoffe, Textilien und Teppiche bereichern Wohnräume genauso wie Arbeitsräume. Bei der Zusammenstellung beachten Sie, dass diese zusammenpassen und harmonieren. Achten Sie auf gute Qualität, dann Stoffe verbleiben lange in den Räumen.

Anders als in der Mode bleiben Vorhänge und Teppiche oft sehr lange in den Räumen. Auch wenn die Einrichtung bunt zusammengewürfelt ist, sieht es besser aus, wenn die Vorhänge zum Teppich passen. Das gilt auch für die Zusammenstellung von Möbelbezügen und Teppich und die Vorhänge zu den Möbeln. Und alles passt natürlich zur Wandfarbe, die ich gerne auch im Raum verändere, auch wenn es nur Nuancen sind.

Ein stimmiges Bild entsteht erst dann, wenn alle Farben, Textilien und Materalien im Raum zusammenpassen. Muster und Farben wiederholen sich in feinen Stoffen, Tapteten und Wandfarben. Natürlich nicht eins zu eins, sondern in leichten Abwandlungen. So schließt sich der Kreis.

Gewerkübergreifende Planung

Das geplante Farbkonzept realisiert gewerkübergreifend eine Raumstimmung. Die Ausführung erfolgt vom Handwerk, wie Maler, Raumausstatter, Bodenleger, Schreiner, etc. Die Gewerke werden nach Bedarf und Aufgabenstellung beauftragt.

Zusammenfassung Farbe in der Architektur

Die Farbgebung im Raum – in der Architektur – bestimmt in hohem Maße zum einen das Erscheinungsbild und besonders das emotionales Stimmungsbild. Deshalb spielt die Auswahl der verwendeten Materialien und ihre Farbigkeit eine bestimmende Rolle in der Architektur. Dies gilt für die Innenräume genauso wie für die Fassaden. Farbgestalter wie Tine Kocourek helfen bei der richtigen Wahl der Materialien und Farben.

Wenn ein positive, beruhigende, oder anregende oder lebendige Raumstimmungen erzielt werden sollen, werden Materialcollagen für Farbkonzepte erstellt.

Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

 

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Bildnachweis: Tine Kocourek

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